Bernreiter fällt vom Stuhl

Die Passauer Neue Presse berichtete am 03.02.2023 (Stand 20:00 Uhr) vom Wirtschaftsstammtisch im Angerhof in Sankt Englmar mit dem Titel "Bernreiter will für BMW-Werk im Landkreis Straubing-Bogen kämpfen", geschrieben von Melanie Bäumel-Schachtner.

„Ich bin vom Stuhl gefallen, dass jemand gegen BMW sein könnte“ wird Bayerns Bauminister Christian Bernreiter (CSU) zitiert.

Herr Bernreiter fällt vom Stuhl, als er erfährt, dass jemand anders denkt als aus der CSU-Spitze vorgegeben. Ein Selbstbewusstsein vom Ausmaß eines Franz-Josef Strauß. Vor Wackersdorf zumindest.

Vermutlich täte es Herrn Bernreiter mal gut seine Nase aus der strikten Meinungshierarchie der innerparteilichen Filterblase in frischen Wind zu stecken. Die Luft draußen ist deutlich frischer als in den Büros der Partei mit Durchschnittsalter 60,8 Jahren. Der Wind hat gedreht. Immer mehr Menschen erkennen, dass der Inhalt der Garage weitaus weniger wichtig ist als der Zustand der Welt direkt vor der Haustüre. Und dieser Zustand verschlechtert sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Der Flächenfraß ist nicht nur da, seine Geschwindigkeit nimmt zu! Die Lichtverschmutzung beschleunigt sich ebenfalls.

Exponentielles Wachstum ist uns allen ein Begriff seit der Pandemie. Stellen Sie sich vor, ihre Ärztin diagnostiziert einen Krebstumor, der nicht nur wächst, sondern dabei immer schneller wird. Da sollte man doch lieber sofort etwas tun! Die Mediziner fragen und nicht Autohersteller! Letztere können sicher sehr gut Autos produzieren, nur ungünstiges Wachstum therapieren eher nicht.

Wir sind nicht gegen BMW. Wir von der Bürgerinitiative "Lebenswerter Gäuboden" sind gegen die ungehemmte Industrialisierung mit viel Stahl, Beton und Flächenfraß, die unserer Region aufgezwungen werden soll. Wir können nicht verstehen, dass jemand so denkt wie die CSU.

Thomas Spötzl

Sprecher der Bürgerinitiative “Lebenswerter Gäuboden”